Der erste Schritt einer Reise beginnt immer wesentlich davor: die Wahl des Ziels.
Sonne oder Schnee? Hitze oder Kälte? City oder Strand? Und wie sieht es mit dem Budget aus?
Es gibt unzählige Faktoren, die eine Reiseentscheidung beeinflussen.
Und so hatten wir, drei Freundinnen aus Grundschulzeiten, nun also die Qual der Wahl. Wo wollten wir Anfang März unseren gemeinsamen Urlaub verbringen? Malta, Rhodos und weitere traumhafte Ziele kamen uns in den Sinn.
Wir beleuchteten die verschiedensten Aspekte von Klima über Flugzeiten bis hin zu einem nicht ganz unwichtigen Faktor: dem Budget. Glücklicherweise hatten wir aber die Möglichkeit, außerhalb der Ferienzeiten zu verreisen, was das Ganze etwas leichter (und günstiger) machte.
Am Ende machte dann die Balearen-Insel Ibiza das Rennen.
Freundinnen-Trip nach Ibiza
Schon bald starteten wir mit der Suche nach einer geeigneten Unterkunft. Es standen wirklich traumhaft (teure) Villen direkt am Meer zur Wahl. Da wir unser Urlaubs-Budget aber nicht komplett ausschöpfen wollten, entschieden wir uns für eine private Ferienwohnung mit Dachterrasse. So weit, so gut!
Einfach wäre langweilig!
Drei Tage vor der Abreise dann der Super-Gau: Der Vermieter der Ferienwohnung meldete sich bei uns, dass die Ferienwohnung aufgrund von Schimmel nicht mehr bewohnbar sei. Diese Nachricht so kurz vor Beginn der Reise, sowie die mangelnde Aussicht auf adäquaten Ersatz ließen uns verzweifeln und die gesamte Vorfreude war von einer Sekunde auf die nächste verflogen.
Glücklicherweise gelang es uns noch, ein anderes Apartment zu finden, welches jedoch teurer war als das ursprünglich gebuchte. Wir versuchten, den Aufpreis von dem Vermieter bzw. von der Plattform wieder zu bekommen, jedoch vergebens. Dieser Vorfall war sehr ärgerlich, aber solche Geschichten passieren leider manchmal. Immerhin hatten wir Ersatz gefunden und konnten somit endlich unsere Koffer packen.
Ibiza, wir kommen!
Da wir außerhalb der Hauptsaison unterwegs waren, mussten wir uns mit einem Flug über Mallorca zufriedengeben. Dort hatten wir dann Zeit einen Kaffee zu trinken und die Flughafen-Atmosphäre zu genießen, die doch immer wieder etwas Besonderes ist.
Auf Ibiza angekommen, erwarteten uns dann direkt Palmen und Meeresluft. Wir setzten uns in ein Taxi voller Vorfreude auf eine unvergessliche Zeit. Im Apartment-Hotel angekommen, verlief alles reibungslos und wir begutachteten unser Domizil für die nächsten 7 Tage. Wir waren zufrieden und freuten uns schon auf entspannte Frühstücke auf dem Balkon mit Meerblick.
Da wir es gar nicht abwarten konnten, endlich ans Meer zu kommen, machten wir uns direkt auf den Weg. Planlos, aber doch mit einem Ziel vor Augen: das Schöne entdecken. Nach wenigen Minuten Fußweg waren wir an der Ufer-Promenade angekommen.
Wir genossen das Rauschen des Meeres und das Urlaubs-Feeling setzte sofort ein.
Wir spazierten immer weiter der Nase nach, machten einen Zwischenstopp für ein Abendessen, bis wir in der Innenstadt ankamen: typisch spanisch, laut, und einfach schön. Ohne zu wissen, wo genau wir eigentlich gerade entlangspazierten, erklommen wir den Berg von „Dalt Vila“.
Bei einem unglaublich schönen Blick über die Insel und auf das Meer genossen wir den Sonnenuntergang und waren vor allem eins: glücklich.
Nicht in der Hauptsaison nach Ibiza zu reisen, war eine sehr gute Entscheidung – keine Touristenmassen, sondern entspannte Stimmung und angenehmes Klima.
Zwar waren viele Bars und Restaurants zu der Zeit geschlossen, aber es gab immer noch ausreichend Auswahl und die spanische Küche ist wirklich zu empfehlen – Tapas probieren ist ein Muss. Übrigens ist auch das Kaffee-Getränk namens „Bombón“ zu empfehlen – sehr lecker!
In dieser Woche erkundeten wir die Insel so gründlich wie möglich. Wir kamen mit den öffentlichen Verkehrsmitteln gut zurecht, allerdings waren die Fahrpläne auch an die Off-Season angepasst und die Busse fuhren nicht unbedingt im 10-Minuten-Takt. Wir versuchten, jeweils am Tag davor zu planen, was wir am nächsten besichtigen wollten und richteten uns dann an den jeweiligen Fahrplan.
Ausflüge auf der Insel
Und so fuhren wir nach Sant Antoni de Portmany, Santa Gertrudis de Fruitera und mit der Fähre ging es auch nach Formentera.
Sant Antoni de Portmany ist nicht die schönste Stadt der Welt, nimmt man aber den Aufstieg auf den Berg auf sich, hat man einen wunderschönen Blick über die grünen Berge der Insel und kann außerdem einen typisch spanischen Friedhof besuchen, was durchaus interessant ist. Sehr viele der Verstorbenen tragen den selben Namen, was uns überrascht hat.
Außerdem machten wir uns auf den Weg zum Aquarium „Cap Blanc“, welches gut durch einen Holzweg, welcher am Meer entlangführt, zu erreichen ist. Dort angekommen mussten wir feststellen, dass dieses im Winter leider nur samstags geöffnet hat. Nichtsdestotrotz war es ein schöner Spaziergang, auch wenn man an unzähligen, großen Hotels entlangläuft. Aber wer achtet schon auf die Bauriesen rechts von sich, wenn links das Meer alle Blicke auf sich zieht?
Wer nicht alles laufen möchte, kann auch den Bus zum Aquarium nehmen.
Und wer alles gelaufen ist (na gut, auch die Bequemen unter uns), kann sich zur Belohnung in einem der zahlreichen Cafés und Restaurants in der Nähe vom „Huevo de Colón“ eine Pause gönnen.
Ein anderer Ausflug führte uns nach Santa Gertrudis de Fruitera. Wir entschieden uns für diese Ortschaft, weil wir deren Namen lustig fanden – also aus einem eher irrationalen Grund. Viel zu entdecken gibt es dort nicht – aber wer kann schon von sich behaupten, live bei einer Versteigerung mitten im Ortszentrum dabei gewesen zu sein? Das Ganze natürlich auf Spanisch – da wurde unser Schul-Spanisch ganz schön hart auf die Probe gestellt.
Ausflug zur Nachbarinsel Formentera
Ein Highlight des Urlaubs war der Ausflug nach Formentera. Wir fuhren morgens mit der Fähre auf die südliche Nachbarinsel Ibizas und legten zu einer angenehmen Zeit in La Savina an.
Die Insel war wie ausgestorben und die paar wenigen Touristen, die mit uns gemeinsam ankamen, waren die einzigen Menschen, die auf der Insel zu sehen waren. Glücklicherweise erbarmte sich ein Mietwagen-Anbieter, uns trotz meiner jungen 21 Jahre ein Auto zu vermieten – vermutlich, weil er sonst an diesem Tag überhaupt kein Geschäft gemacht hätte. Und so stiegen wir ein und genossen das Gefühl von Freiheit, das sich breitmachte, als wir am Meer entlang düsten.
Strände wie in der Karibik, keine Menschenseele, was braucht man mehr um entspannen zu können?
Nach einem wunderbaren Tag machten wir uns mit demselben Boot, das an diesem Tag nur einmal hin-und zurück fuhr, auf den Rückweg nach Ibiza.
Wir unternahmen aber nicht nur Ausflüge, sondern besichtigten auch die Hauptstadt Ibizas ausführlich.
Eivissa, die Hauptstadt Ibizas
Zu empfehlen ist ein Aufstieg durch das Portal de Ses Taules in die bereits genannte Oberstadt Dalt Vila, welche einen unvergleichbaren Ausblick bietet. Hier kann man Stunden verbringen und einfach die Atmosphäre genießen, während man die Altstadt umrundet, welche übrigens seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe ist.
Ebenfalls in Dalt Vila zu finden ist das „Museu d’Art Contemporani“. Dieses ist etwas speziell, aber bei schlechtem Wetter eine gute Möglichkeit sich die Zeit zu vertreiben.
Unterhalb von Dalt Vila kann man hübsche kleine und auch größere Yachten am „Passeig des Moll“ betrachten. Sind einem diese Yachten immer noch nicht groß genug, sollte man sich zur „Marina Botafoch“ bewegen. Abends kann man dort unweit vom Hafen im weltberühmten Pacha feiern – im März lohnen sich die 20 Euro allerdings nicht wirklich und von David Guetta fehlt in der Nebensaison auch jede Spur.
An einem anderen Tag liefen wir zur Marina und von dort aus einfach immer der Nase nach weiter, bis wir schließlich am Platja Talamanca ankamen. Die Stimmung war wunderschön, und wir konnten der Sonne dabei zusehen, wie sie langsam unterging. Anschließend gingen wir noch ein paar Tapas essen und machten uns auf den Rückweg, der uns nach vielen gelaufenen Kilometern an diesem Tag besonders lang vorkam.
Zusammenfassend kann man sagen, dass Ibiza auf jeden Fall eine Reise wert ist. Ob man diese wunderschöne Insel lieber im Sommer mit viel Trubel und Badewetter oder in der Nebensaison mit ruhigem Treiben und nur wenigen Touristen (dafür aber auch mit dem Verzicht auf einige Bars und andere Angebote) genießt, muss nun jeder für sich entscheiden. Bereuen wird man es höchstwahrscheinlich in keinem Fall!
Unsere Empfehlungen
Restaurants:
Formentera:
Im „La Sal Restaurante“ gibt es sehr, sehr leckere Pizza in angenehmen Ambiente.
(Carrer de Se Senieta 2, Sant Francesc de Formentera)
Eivissa:
Das „B-YOU“ liegt nah am Hafen und ist perfekt, um abends auf den Urlaub anzustoßen!
(Av. de Bartomeu de Roselló 12, Eivissa)